Gedanken



Sei willkommen!


Sei willkommen in dir
mit allem, was ist. 
Heiße deinen Schmerz willkommen, deine Angst und deinen Zweifel.
Sie sind es, die dich mit dir in den Kontakt bringen, 
wenn du nicht wegläufst,
sondern stehen bleibst
und ihnen zuhörst.
Fühle,
fühle alles!
Bleib'!
Hier wird es eng.
Du willst weg?
Du willst diese Teile in dir nicht haben,
sie nicht fühlen,
nicht anerkennen?
Sie sind treu.
Sie warten.
Auf dich!

Du kannst sie ignorieren, verdrängen, kompensieren,
bekämpfen.
Sie werden sich dir zeigen in jedem Gewand.
In körperlichem Schmerz,
in seelischem Schmerz,
im Spiegel deiner Beziehungen.

Die Welt ist ein Spiegelkabinett.
Du willst Frieden in der Welt?
Schließe Frieden mit dir selbst!
Du suchst die Verantwortlichen?
Du bist verantwortlich!
Höre auf, dich zu beschießen 
mit Urteilen über dich selbst.
Höre auf, dich anzugreifen.
Höre auf, dich zu beschuldigen. 

Du willst Liebe in der Welt?
Liebe!
Und beginne bei dir!
Liebe nicht nur die artigen Anteile, 
braves Kind.
Liebe das trotzige Kind in dir, 
das verletzte Kind,
das verängstigte Kind,
das einsame Kind,
das ungehorsame Kind.
Lausche seinen Bedürfnissen
- sie sind elementar und (über)lebenswichtig -
und erfülle sie ihm,
statt genau das von anderen Menschen zu erwarten.
Umarme dein inneres Kind.
Heiße es willkommen! 

Sei willkommen in dir
mit allem, was ist!


J.M.


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Womit bist du angefüllt?


In jeder und jedem von uns ist eine Fülle, eine Fülle von Gedanken, Gefühlen, Annahmen und Vorstellungen,  zusammengesetzt aus den Erfahrungen und Erinnerungen unserer Lebensgeschichte, unserer Familien- und der Menschheitsgeschichte. Unser individuelles Leben ist in jedem Moment zu 100 % ein Spiegel dieser Fülle. Wir können angefüllt sein mit Verletzungen und Mangel, mit Zweifeln und Be- und Verurteilungen und/oder mit Güte und Zuversicht, mit Freude und Liebe... 

Bisher schienen wir unserem Leben und unserer 'Fülle' wie ausgeliefert. Das ändert sich gerade radikal. Wir erwachen. Wir erwachen aus der Identifikation mit unserer Geschichte und erkennen, dass wir eine Wahl haben. Das ist kein intellektueller Prozess, in dem ich sage: "Na gut, dann wähle ich jetzt finanziellen Reichtum." Das ist ein zutiefst persönliches Erkennen meines Inneren. Es ist ein Innehalten, ein einverstanden Sein mit dem, was ist, so schmerzlich sich das auch anfühlen mag. Denn erst, wenn ich mich in meiner ganzen Fülle annehme, gelingt der Wandel.

Es gibt etwas, was diesen Prozess unendlich erleichtert - und meiner Erfahrung nach schlussendlich  in der Tiefe erst möglich macht. Es ist das Erwachen zu mir als Seele, als geistigem Wesen mit der Erfahrung des Mensch seins. In den Kontakt mit meiner Seele und damit meinem Herzen und meiner Wahrheit komme ich, wenn ich übe, den gegenwärtigen Augenblick wahrzunehmen, wie er ist und ich mir meiner Gedanken und Gefühle mehr und mehr bewusst werde. Diese zunehmende Bewusstheit schafft einen Raum von Stille und Frieden, aus dem heraus das Wissen und zugleich die Kraft erwachsen, lang verdrängte Verletzungen zu erkennen, zu fühlen, anzunehmen, zu vergeben  und damit zu wandeln.

Die Fülle unseres Lebens, unserer Geschichte, unserer Beziehungen und Lebensumstände ergibt einen Sinn. Sie will uns fordern und fördern, uns in unsere Kraft und Wahrheit führen, in unsere Liebe und Größe.



J.M.


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"Das Sichtbare ist nur ein Schatten, den das Unsichtbare wirft."

(Martin Luther King)

                                                              

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Silvester 2016

Und doch!

Ich lasse das letzte Jahr Revue passieren. Meine wunderbare kleine Enkelin ist in unsere Welt geboren und ich erlebe das Wunder der Schöpfung in seiner absoluten Vollkommenheit hautnah. 
Der Widerspruch zwischen der liebevollen Absicht der Schöpfung und dem, was auf diesem Planeten gerade geschieht, ist augenscheinlich. Wenn wir die Augen nicht verschließen, und das sollten wir nicht tun, dann sehen wir Krieg, Aufrüstung und die Zerstörung der Erde. Dann erleben wir die systematische Beherrschung, Vergiftung und Verdummung der Menschen durch die Finanzmächte, die Politik, die Pharmazie, die Kirche, das Schulsystem.... Es fühlt sich an, als steckten wir mitten in einer Star Wars Episode. 
Und doch!
Und doch ist in mir Frieden, Hoffnung und Zuversicht. Nicht, weil ich denke, ich könnte gegen all diese Missstände etwas ausrichten.
Der Kampf gegen etwas bindet uns an dieses etwas. Ich glaube, wir können beginnen, unsere Welt, in der wir leben wollen, von der Basis her aufzubauen. Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Das braucht Mut. Wir sind es gewohnt zu gehorchen, uns anzupassen - und uns schuldig zu fühlen, wenn wir das Richtige wollen, obwohl und weil es das geschriebene oder ungeschriebene Gesetz verbietet. Ich will im kommenden Jahr mutig sein, meine Vision von einer Welt, in der ich leben will, leben. Was mir dabei hilft, ist mein Vertrauen, dass es eine Macht gibt, die stärker ist als jede eingebildete Macht auf Erden. Ich glaube an die Vollkommenheit der Schöpfung. Darin ist alles eingeschlossen, darin ist jeder enthalten. Deshalb geht mein liebevolles Gebet zu jedem Menschen auf dieser Erde, ob er sich an seine Vollkommenheit, seine geistige Heimat erinnert oder nicht, ob er bewusst ist oder unbewusst, 'gut' oder 'böse'. Denn all das bin ich zu einem gewissen Teil auch. Ich wünsche uns, dir und mir ein wunderbares neues Jahr im Wandel hin zu dem Menschen, der wir sein wollen.


J.M.


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Eigentlich wollte ich Gedanken zum Thema Impfungen äußern. Doch dann ist mir ziemlich schnell etwas klargeworden....


                                       Ich bin eine Befürworterin natürlicher Immunität   


Ja, es geht um das Thema Impfungen. Pro oder contra? Die Debatte ist heikel.

Wenn ich die Diskussion so beobachte, dann heißt für mich die Frage der heutigen Zeit: Habe ich mehr Angst vor den Folgen einer Krankheit oder vor einem Impfschaden? Ich möchte die Vertrauensfrage stellen: Habe ich mehr Vertrauen in das natürliche Immunsystem des Menschen oder in eine künstlich erworbene Immunität?

Ich möchte noch eine tiefere Frage stellen: Habe ich mehr Angst oder mehr Vertrauen?

Kann es sein, dass es im Grunde gar nicht um pro oder contra Impfungen geht, sondern grundlegend um das Pro und Contra zu den Themen Angst oder Vertrauen - exemplarisch zu beobachten am Thema der Impfungen.

Die Welt ist so gefährlich. Sie steckt voller Viren und Bakterien, voller Schurken und Verbrecher. Deshalb sind wir geimpft und versichert. Nur sicher fühlen wir uns dadurch nicht. Wir geraten nur immer tiefer in den Strudel der Angst.

Das ist das Spiel der Welt, das Spiel des Verstandes, des Egos. Solange wir auf dieser Ebene mitspielen, uns bespielen lassen, gewinnt die Angst. Das ganze System ist darauf aus, uns zu ängstigen, klein zu halten, zu bändigen, zu manipulieren, einzuschüchtern, zu verdummen, uns im Hamsterrad beschäftigt zu halten mit Finanz- und Wirtschaftskrisen, der Androhung von Pandemien, der Wahl von Bösewichtern und mit Kriegsgefahr. Und obwohl alle über alles Bescheid wissen, alle dunklen Machenschaften durchschaut sind, wir in der Lage wären, allem Elend der Welt ein Ende zu setzen, läuft weiterhin alles aus dem Ruder.

Wenn wir nur über unsere fünf Sinne verfügen, müssen wir Angst haben angesichts dieser Entwicklung.

Und doch ist in mir Frieden, Hoffnung und Zuversicht. Nicht, weil ich denke, ich könnte gegen all diese Missstände etwas ausrichten, sondern weil ich mir eines größeren Zusammenhangs aller Dinge gewiss bin.

Denn Gott sei Dank ist das Spiel der Welt nur ein Aspekt vom GROßEN SPIEL. Es gibt in diesem Spiel einen unsichtbaren Aspekt, der uns herausfordert. Je dunkler es da draußen wird, umso mehr. "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." weiß "Der kleine Prinz". Wir wissen alle, wovon er spricht. Etwas in uns weiß, dass er Recht hat. Dieses Etwas ruft uns. Und wir antworten. Wir antworten in der Stille. Und aus der Stille kommt die Antwort: "Vertraue!"

Der Kampf gegen etwas bindet uns an dieses etwas. Ich glaube, wir können beginnen, unsere Welt, in der wir leben wollen, von der Basis her aufzubauen. Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Das braucht Mut. Wir sind es gewohnt zu gehorchen, uns anzupassen - und uns schuldig zu fühlen, wenn wir das Richtige wollen, obwohl und weil es das geschriebene oder ungeschriebene Gesetz verbietet. Ich will im kommenden Jahr mutig sein, meine Vision von einer Welt, in der ich leben will, leben. Was mir dabei hilft, ist mein Vertrauen, dass es eine Macht gibt, die stärker ist als jede eingebildete Macht auf Erden. Ich glaube an die Vollkommenheit der Schöpfung. Darin ist alles eingeschlossen, darin ist jeder enthalten. Deshalb geht mein liebevolles Gebet zu jedem Menschen auf dieser Erde, ob er sich an seine Vollkommenheit, seine geistige Heimat erinnert oder nicht, ob er bewusst ist oder unbewusst, 'gut' oder 'böse'. Denn all das bin ich zu einem gewissen Teil auch. Ich wünsche uns, dir und mir ein wunderbares neues Jahr im Wandel hin zu dem Menschen, der wir sein wollen.

J.M.


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Wütende Menschen können keine friedvolle Welt erschaffen.

Gregg Braden



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Wut

Wann bin ich wütend? Wenn ich etwas anders haben möchte, als es ist und meine, es nicht ändern zu können? Oder bin ich wütend, wenn ich etwas anders haben möchte, als es ist und mich nicht traue, es zu ändern, obwohl ich es könnte? Bin ich dann auf mein Gegenüber wütend oder auf die Politiker oder auf meine Eltern, weil ich diese Hilflosigkeit aus meiner Kindheit kenne, mir dessen aber nicht bewusst bin? Oder bin ich auf mich wütend, weil ich ein "Feigling" bin? Es ist gut, sich diese Fragen zu stellen, denn Klarheit darüber zu gewinnen, kann die Wut verwandeln, zuerst in ein "Aha, ja, stimmt, eigentlich...." Bin ich wirklich machtlos? Oder ist es wieder das Kind in mir, das erfahren hat, machtlos zu sein? Bin ich wirklich unfähig oder höre ich immer noch die Stimmen aus meiner Kindheit, die mir, vielleicht nur unabsichtlich, das Gefühl der Unfähigkeit gegeben haben? Weiß ich es eigentlich besser, habe ein gutes Gefühl zu mir und der Situation, traue mich aber nicht, meinem Gefühl zu folgen aus Angst vor der Konfrontation, aus Angst vor Verlust, aus Angst vor Ablehnung? Wenn mir das klarer wird, kann aus der Wut eine Kraft erwachsen, meine Kraft, die mich befähigt, das zu tun, was ich in Wirklichkeit tun möchte, der zu werden, der ich in Wirklichkeit sein kann. Wieder geht es dann darum, den Anteilen, die sich fürchten, mit Liebe und Mitgefühl zu begegnen, damit der Wandel geschehen kann. Somit ist Wut ein guter Hinweis auf mein Wachstumspotential und die Auslöser für meine Wut meine Lehrmeister. 


J.M.


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 Die Angst vor dem Tod
  entspricht exakt 
der Angst vor dem Leben.
  
Das Gegenteil vom Tod ist allerdings die Geburt.
Das Leben hat kein Gegenteil,
es ist unsterblich.

Gott sei Dank!

Also, wovor fürchten wir uns?...

...vor dem Unbekannten,
im Diesseits und im Jenseits.

Schade eigentlich!

vertrauen
loslassen
einlassen
leben
lieben
lachen
weinen
freuen
tanzen
 ...

Es ist alles da,
hier, jetzt.


J.M.

   
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 Der freie Wille

Ich wähle -
immer,
auch wenn ich nicht wähle.


J.M.

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Wenn du depressiv bist,
lebst du in der Vergangenheit.
Wenn du ängstlich bist,
lebst du in der Zukunft.
Wenn du im Frieden bist,
lebst du in der Gegenwart.

Lao Tzu


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Der größte Liebende ist der, der dich zu dir selber führt. 

J.M.


Bild: Ines Honfi

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Es ist was es ist sagt die Liebe


Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe



Quelle: Erich Fried "Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte", Berlin 1996



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Auf ein Wunder-volles neues Jahr!              

 

Schale der Liebe


Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und
nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und
weitergibt, während jene wartet, bis sie gefüllt ist.

Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt,
ohne eigenen Schaden weiter.

Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen, und
habe nicht den Wunsch, freigiebiger zu sein als Gott.

Die Schale ahmt die Quelle nach.
Erst wenn sie mit Wasser
gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird sie zur See.

Du tue das Gleiche! Zuerst anfüllen und dann
ausgießen. Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt
überzuströmen, nicht auszuströmen.

Ich möchte nicht reich werden,
wenn du dabei leer wirst.
Wenn du nämlich mit dir selber schlecht umgehst,
wem bist du dann gut?

Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle;
Wenn nicht, schone dich.

Bernhard von Clairvaux


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 ' Der Holocaust geht' weiter oder
'des Rätsels Lösung'
 

Der Mensch ist ein großes Rätsel. Wir kommen als unschuldige Wesen auf diese Welt, deren Grundbedürfnis es ist, zu lieben und geliebt zu werden. Wir sind sogar ausgestattet mit allen Möglichkeiten, ein Leben in Harmonie und Eintracht zu verwirklichen, denn jeder Mensch hat so etwas wie ein inneres Gewissen. Es ist nicht die Stimme der jeweiligen meist engen Moralvorstellungen einer prüden Gesellschaft,  die ich meine, sondern die innere Herzensstimme, die weiß, was Recht und Unrecht ist. Die große Frage ist: „Warum sind so wenige Menschen mit ihrem Herzen und ihrem Gewissen in Kontakt und in der Lage, dementsprechend zu handeln?“ Es ist keine Frage einer verkommenen Moral unserer Zeit, es ist ein Menschheitsrätsel. Warum haben zwei Weltkriege, der Holocaust und zwei Atombomben nicht gereicht, uns von unserer Herrschsucht zu befreien? Warum gestatten wir kollektiv, dass der Holocaust weitergeht? Denn was sind die weltweiten Kriege und menschenunwürdigen Verhältnisse in weiten Teilen der Welt anderes? Was anderes ist es, was wir momentan Millionen von Tieren so offensichtlich antun? Warum ist der Mensch, die Krone der Schöpfung das grausamste Wesen auf Erden, das willentlich und wissentlich seinen Planeten zerstört und seine eigenen Menschen- und Tiergeschwister tötet? Warum wollen wir diese Fragen nicht hören, obwohl es so nötig ist, sie zu stellen? Weil wir in unseren Hamsterrädern sitzen und keine Zeit haben, innezuhalten, uns umzusehen, zu lauschen und zu fühlen. Was physikalisch unmöglich ist, funktioniert in unserer Welt, wir sind ein Perpetuum mobiles, eine verkopfte Gesellschaft, die ihre Tretmühle kollektiv am Laufen hält. Was uns so sehr fehlt, ist Mitgefühl. Mitgefühl für uns selbst, unsere Angst und unseren Schmerz. Aus diesem Gefühl für uns erwächst uns auch Mitgefühl für unseren Nächsten und das große Ganze. Nur das Öffnen unserer Herzen wird uns heilen von unserer permanenten Angst. Es ist ein individueller Weg, der Mut braucht. Und unsere Welt braucht jeden einzelnen Menschen, der sich traut, sich nicht weiter von seinem Verstand, sondern von seinem Herzen regieren zu lassen, seiner eigenen traumatischen Geschichte zu begegnen und damit ein Stück zur Heilung unseres kollektiven Traumas beizutragen. Wie? Das Herz weist den Weg, wir müssen nur innehalten, lauschen und folgen.
 

J.M.


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Vertrauen

Warum fürchten wir Menschen uns so sehr? Warum fühlen wir uns so allein und Gottverlassen in dieser Welt? Warum verharren wir lieber in unguten Situationen und haben Angst davor, sie zu verlassen? Warum wagen wir uns nicht in das Neue, Unbekannte? 

Weil uns kollektiv und individuell das Vertrauen fehlt.

Uns fehlt Gottvertrauen, Selbstvertrauen, Vertrauen in das Gute, in das Leben, in die Liebe, in die Menschen.
Holen wir es uns zurück!

Aber wie?

Keinesfalls wird uns unser Verstand dabei behilflich sein. Er sagt vielleicht: "Stell dich nicht so an, komm, mach schon, trau dich!" Und gleich hinterher kommt: "Aber leider bist du nicht gut genug." Oder: "Man wird dich betrügen und belügen, pass auf!" Der Verstand, unser Ego, spornt uns an und hält uns zurück, führt uns im Kreis und an der Nase herum. Eine unendliche Geschichte, ein nie enden wollender Strom sich widersprechender Gedanken...

Also dann, wie?
 
Es gibt in uns allen einen Raum jenseits des Verstandes und ich glaube nicht, dass irgendjemand diesen Raum noch nie betreten hat. Es ist ein Raum der Stille, des Staunens, der Berührtheit, der Verbundenheit, des Erkennens... Es ist der Raum des Herzens, angeschlossen an den Raum der Seele, angeschlossen an den Raum Gottes. Hier ist Vertauen, weil es hier sicher ist.

Wie können wir uns diesen Raum dauerhaft zurückerobern?

Ich glaube zunächst einmal, indem wir ihn in uns wiedererkennen, uns trauen, uns nach ihm zu sehnen. Schon das alleine kann schwierig sein, denn dann merken wir, wie weit wir uns von ihm entfernt haben und das kann weh tun. In dem Moment, in dem wir den Schmerz darüber fühlen, betreten wir unseren Herzensraum, unseren Seelenraum, unseren Gottesraum und sind uns selbst so nah, wie vielleicht schon lange nicht mehr... Das ist ein guter Anfang.

Unser Herzensraum ist ein sehr großer Raum. Er beherbergt alle Gefühle, gefühlte und ungefühlte, geliebte und ungeliebte. In diesem Raum gibt es keine Wertung, nur Sein, sein dürfen. 

Unser Herz hat direkten Kontakt zu unserer Seele und unsere Seele weiß im Gegensatz zu unserem Verstand, wer wir wirklich sind, wozu wir wirklich fähig sind, was unsere Aufgabe ist und wie wir unser Lebensziel und Lebenssinn erreichen und erfüllen können. Unsere Seele vertraut uns. Vertrauen wir unserer Seele? Vielleicht glauben wir, keinen Kontakt zu ihr zu bekommen. Dabei ist das ganz einfach. Unsere Seele benutzt als Botschafter für ihre Nachrichten an uns unseren Körper, unsere Lebensumstände und ganz besonders unsere Herzenswünsche. 

Wenn wir es schaffen, mehr auf unseren Körper zu hören, auf unser Herz und unsere Seele, wächst uns eine Kraft zu, die uns mutig macht, ehrlicher macht, uns hilft, Schritte zu gehen, die unser Verstand nie gehen würde. 

Vertrauen erwächst uns aus dem Kontakt zu unserem Herzen und zu unserer Seele.

In den Herzenskontakt zu gehen, ist eine Entscheidung, die wir in jedem Moment neu treffen müssen, denn unser Ego ist einfallsreich, uns abzulenken und auf gewohnte Wege mitAngst zu locken. Diese Entscheidung und das stetige Üben und Dranbleiben kann uns niemand abnehmen. Hier ist jeder Einzelne gefragt. Wir können uns nur immer wieder gegenseitig erinnern und gemeinsam üben, uns mit dem Herzen und im Vertrauen zu begegnen.


J.M.

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Herzensgruß



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Der Körper wähnt sich einzeln;
der Verstand redet es ihm ein.
Der Wahn der Trennung - eine Illusion!

J.M.


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Erst, wenn ich keine Angst mehr habe
vor dem Bösen in mir,
kann ich mein Herz öffnen
für das Böse in der Welt.

Erst, wenn ich bereit bin,
die Welt zu umarmen, wie sie ist,
kann sich das Böse wandeln
in mir und in dir.

Im Vertrauen darauf, geliebt zu sein,
so, wie ICH BIN.


J.M.


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Gefangen und befreit


Du bist gefangen in deinen
Gedanken, Gefühlen und
Überzeugungen, 
in deinen Ängsten und 
deinem Glauben
über dich selbst.
Du bist gefangen in deiner
Vergangenheit.
Nicht daran zu rühren,
 gibt dir scheinbare  
Sicherheit.
Soll es das gewesen sein?
Weißt du nicht, wer in dir steckt?
Willst du nicht wissen,
wer Du wirklich bist?!
Du bist nicht deine Angst
und auch nicht dein Schmerz.

Du kannst dich befreien,
und nur du kannst das
für dich tun.
Ich sehe dein Licht .
Was nützt  es dir?
Meine Erinnerung erinnert dich,
vielleicht,
wenn du es willst.
Meine Gewissheit gibt dir Kraft,
wenn du sie nimmst
für dich.
In all deinem Schmerz
wartet die Liebe auf dich,
deine Liebe zu dir.
Habe keine Angst vor deinem Schmerz.
Wenn du ihn fühlst, löst er sich auf.

In Wirklichkeit bist du schon frei,
erinnere dich, befreie dich,
wenn du es willst.
Sei frei! 


J.M.

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Die Bühne des Lebens

Stellen Sie sich vor, Sie sind Schauspieler. Jeden Tag gibt es eine Aufführung. Sie kennen Ihre Rolle und Sie spielen Ihre Rolle gut. Jeden Tag sprechen Sie den gleichen Text. Irgendwann vergessen Sie, dass Sie Schauspieler sind und dass Ihre Rolle nur eine Rolle ist und Sie fangen an, sich mit der Figur, die Sie Abend für Abend darstellen, zu identifizieren. Vielleicht spielen Sie den Übeltäter oder das Opfer, den König oder den Narren, egal. Sie beginnen zu glauben, dass Sie genau so sind, wie Ihre Rolle es Ihnen vorschreibt. Und dann verselbständigt sich diese Rolle in Ihrem ganzen Leben. Sie werden mehr und mehr zu diesem Charakter und erwarten, dass die Umwelt so auf Sie reagiert, wie die Kollegen auf der Bühne es immer getan haben. Und Ihre Mitmenschen werden genau das tun; sie werden Sie in Ihrer Rolle bestätigen. Spielen Sie das Opfer, spielt jemand anderes den Täter und umgekehrt. Spielen Sie den Narren, werden Sie ausgelacht, spielen Sie den König, wird man Ihnen huldigen, wenn Sie sich voll mit dieser Rolle identifizieren. Irgendwann haben Sie vergessen, dass Sie Schauspieler sind.

Es wird wenige Rollen geben, in denen Sie sich auf  Dauer wohl fühlen, denn egal, welchen Text Sie sprechen, ein Teil in Ihnen erinnert sich ganz leise, dass Sie nicht wirklich sind, was Sie vorgeben zu sein. 

Was wäre, wenn Sie sich erinnerten, dass Sie nicht Ihre Rolle sind, sondern Schauspieler? Dass Sie somit die Möglichkeit hätten, jede Rolle zu spielen oder sogar einfach nur Sie selbst zu sein!

Aber inzwischen ist Ihnen Ihre Rolle in Fleisch und Blut übergegangen, Sie fühlen sich ganz und gar eins mit Ihrem angenommenen so Sein, mit Ihren gewohnten Gedanken und Gefühlen, Charaktereigenschaften und Ängsten, die diese Rolle prägten. Und Ihren Schauspielkollegen ist es genauso ergangen. Jeder glaubt, der zu sein, dessen Rolle er übernommen hat und das Theaterstück hat sich verselbständigt
 
Wie entkommen Sie diesem Dilemma?

Mit das Wichtigste ist, zu erkennen, dass Sie  nur eine Rolle auf der Bühne des Lebens spielen. Wenn Sie das glauben können, können Sie innerlich einen Schritt zurücktreten und das gesamte Schauspiel mit etwas Distanz betrachten. Den Beobachter in sich zu etablieren, ist von immenser Wichtigkeit, um der Identifikation mit dem Körper, der Persönlichkeit und damit dem Leiden zu entkommen. 
(Eckhart Tolle mit seinem Buch "Jetzt" ist hierbei eine unschätzbare Hilfe.)

Die wichtigste und vielleicht auch schwerste Entscheidung ist, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Sie vergessen haben, dass Sie nur eine Rolle spielen. 

Warum ist das wichtig?

Wenn Sie die volle Verantwortung für Ihr Leben übernehmen, können Sie es erfolgreich ändern, und nur dann! Die Eigenverantwortung erlöst uns aus Abhängigkeiten und macht uns autonom. Das gibt uns ein Gefühl von Freiheit. Wir können endlich erwachsen werden und ein Leben leben, wie es unseren Vorstellungen und tiefsten Wünschen entspricht.

Warum ist das schwierig?

Weil es einen Teil im Menschen gibt, der sich mit Händen und Füßen dagegen sträubt. Zum einen sind wir gewöhnt an unsere Rolle(n), und das Gewohnte gibt uns Sicherheit, auch wenn es uns nicht glücklich macht. Zum anderen mögen wir es nicht, selber 'Schuld' an unserem ganzen Dilemma zu sein. Außerdem erinnern sich zu wenige daran, dass sie nur Rollen spielen und ihre wirkliche Natur eine andere ist. Die Menschheit hat kollektiv vergessen, was ihre wirkliche Natur ist. 

Wir haben also mehreren Herausforderungen zu begegnen, der Gewohnheit als Sicherheitsfaktor, der Schuld, dem kollektiven Glauben und der unbeantworteten und rätselhaften Frage, wer wir wirklich sind, wenn wir nicht der sind, der wir glauben zu sein.

Die meisten Menschen brauchen ein starkes Motiv, um  die Sicherheitszone zu verlassen. Meistens ist es ein großer Leidensdruck, und manchmal wartet ein Mensch, bis nichts mehr geht, alles nur noch festgefahren und sinnlos erscheint, das Gewohnte nicht mehr ausreicht, um zu trösten und das System zu erhalten. Dann haben wir zwei Möglichkeiten, aufgeben oder erwachen. Warum können wir ab einem bestimmten Punkt einfach nicht mehr so weitermachen wie bisher? Weil der Teil in uns, der niemals vergessen hat, wer er wirklich ist, irgendwann eingreift und beginnt, uns zu erinnern. Unsere 'Schauspieler-Seele' ruft uns hinter die Bühne. Sie sagt: "Hey, erinnere dich, es ist alles nur ein Spiel. Komm, ziehe dich um und schminke dich ab, lass uns noch was trinken gehen, zusammen sein und lachen!" Und der, den wir gerade noch für unseren ärgsten Feind gehalten haben, ist in Wirklichkeit unser Freund.

Ich weiß, das ist eine große Herausforderung. Ihr ärgster Widersacher soll nur ein Kollege sein? Der, der Ihnen nun wirklich böse mitgespielt hat, soll unschuldig sein? Ja, so unschuldig wie Sie selbst!

Nehmen Sie doch einmal an, Sie könnten ab heute, da Sie wissen, dass Sie ein Schauspieler sind, auf die Bühne des Lebens treten, eine andere Rolle spielen und einen anderen Text sprechen. Wahrscheinlich wären alle Kollegen irritiert. Sie würden womöglich versuchen, Sie an Ihre alte Rolle zu erinnern und ärgerlich werden, wenn Sie nicht mehr mitspielen, da ein neuer Text auf der Bühne auch an ihren eigenen Rollen rüttelt. Wenn Sie bisher einen Täter gespielt haben, fürchten sich vielleicht einige vor Ihnen. Waren Sie das Opfer, werden Sie angegriffen. Da Sie wüssten, dass Sie nur eine Rolle spielen, würden Sie niemanden mehr angreifen und hätten keine Angst mehr vor Ihrem Täter-Kollegen. 

Ganz so einfach ist es leider (meistens) nicht. Auch wenn wir anfangen uns zu erinnern, dass wir nur eine Rolle spielen, ist ein großer Teil von uns noch mit ihr identifiziert. Denn diese Art, unser Selbst zu vergessen und Rollen zu spielen, geht zurück bis zu Adam und Eva. Es gibt keinen Gott, der uns aus dem Paradies vertrieben hat. Wir haben vergessen, wer wir wirklich sind. Wir haben uns nach und nach mit unseren Rollen als Schurke und Opfer, als Frau und Mann, als Armer und Reicher, als getrennter Teil in einem unwirtlichen Universum identifiziert. Das haben wir kollektiv über viele tausende von Jahren hinweg getan. Gut und böse, Täter und Opfer, sind zwangsläufig die beiden Seiten des Vergessens unserer wahren Herkunft.

Ein zwingender Faktor in diesem Spiel des Vergessens ist die Schuld. Wir fühlen uns schon einmal per se schuldig, weil wir vergessen haben, wer wir sind und damit unsere Herkunft verraten haben. Wir können nicht glauben, dass es für Verrat keine Strafe gibt. Und da wir uns nicht gerne schuldig fühlen, geben wir lieber jemandem da draußen die Schuld. Auch hier drehen wir uns wieder in einem kollektiven Teufelskreis.

Wir können diesem ganzen Welten-Theater entkommen, indem wir uns erinnern, dass wir hier auf einer Bühne stehen und das jeweilige Stück gemeinsam aufführen! Das ist eine Arbeit und ein Weg, den zunächst jede/r individuell für sich wollen und gehen muss. 

Wenn Sie sich erinnern und aus Ihren Rollen befreien wollen, gibt es vielfach Hilfe. Zum einen wartet Ihre Seele sehnsüchtig auf Ihr Einverständnis und wird Sie führen und unterstützen, wenn Sie beginnen, stärker in Ihr Inneres zu lauschen. Sie hören nichts, wenn Sie lauschen? Wie schnell haben Sie laufen gelernt oder schreiben und rechnen? Alles braucht seine Zeit und Übung. Wenn Sie etwas wirklich wollen und Freude daran haben, geht es bekanntlich schneller. Also ist die Frage, wie motiviert Sie sind, Ihr Leben zu verändern, alte Rollen, Muster und Gewohnheiten loszulassen und ein Leben zu führen, dass Ihnen Selbst in Gänze entspricht? Wie bereit sind Sie, sich Ihren Ängsten zu stellen?. Denn es ist kein Spaziergang, die Indentifikation mit unseren eingefleischten Rollen zu lösen. Aber!!! Es wird möglich, wenn Sie wieder wissen, dass es nur! Rollen sind, dass die Wahrheit über Ihr Wesen größer ist, als Sie bisher annahmen, wenn Sie wieder glauben können, dass Ihre Seele Sie unterstützt, ja, Sie zurück zu Ihrer wahren Herkunft führt. Die schrittweise Erfahrung wird Sie in Ihrem Glauben festigen.

Jede Religion erinnert Sie in ihrer Essenz (fernab von dem, was die Menschen aus ihren Religionen gemacht haben) an Ihre wahre Identität. Und es gibt Menschen, die schon dabei sind, sich rückzuverbinden (religio) und es werden immer mehr. Möglicher Weise begegnen Sie Ihnen in Ihrem Alltag noch nicht. Alles wirkt wirklich, was Sie erleben und es fällt Ihnen unendlich schwer zu glauben, dass all die Menschen um Sie herum, genau wie Sie, bisher ihre Rollen spielen und vergessen haben, wer sie wirklich sind. Aber wenn Sie aufmerksamer werden und die Menschen erkennen wollen, die wie Sie auf dem Weg sind, dann werden Sie sie erkennen. Das ist das Gesetz der Resonanz.

Es ist ein wahrer Segen, Beziehungen mit Menschen zu haben, die sich bewusst sind, dass ihre Emotionen und Ängste Teil ihrer eigenen Geschichte sind und wir uns begegnen können als Spiegel und Begleiter auf unserem Weg zu uns Selbst. Dann können wir gemeinsam heilen, da wir uns nicht mehr beschuldigen, wenn uns etwas verletzt, sondern die Verletzung als Anlass nehmen, darin alten Schmerz zu erkennen, anzuschauen, in unser Herz zu nehmen und dadurch aufzulösen.

Unser Mensch-Sein ist eine Einheit aus Körper, Geist und Seele. Unsere Seele und unser Körper arbeiten eng zusammen, um uns aufmerksam zu machen, wenn wir aus dem Gleichgewicht geraten sind. Was für eine Botschaft sendet Ihnen Ihre Seele über Ihren Körper? Sind Sie in Kontakt mit Ihrem Körper? Nehmen Sie ihn wahr und ernst? Oder übergehen Sie seine und damit Ihre grundlegenden Bedürfnisse nach Liebe, Respekt, Aufmerksamkeit und Anerkennung für seine Leistung. All das, was wir uns von anderen Menschen wünschen, geben wir uns selber oft nicht. 

Warum tun wir das? Weil in unseren Körpern und seinen Symptomen all der Schmerz steckt, den wir nicht bereit sind, mit unserem Herzen zu fühlen. Weil wir glauben, diesen Schmerz nicht ertragen zu können, lenken wir uns ab und betäuben uns, jede/r auf Ihre/seine Weise. Auch, und gerade weil der höchste Teil unserer Seele sich seiner Ganzheit und Heilheit bewusst ist, bittet, ja zwingt er uns irgendwann, damit aufzuhören, damit das Leid ein Ende hat. Und das ist der ganz wichtige Punkt:
                                    
   Unser Leid ist nicht unsere Wirklichkeit !

Wenn wir das erkennen und glauben können, können wir den Mut und die Kraft aufbringen, uns unserem Herz-Schmerz zu öffnen und die alten Wunden zu heilen. Denn dann finden wir einen Halt in unserer Seele. Ohne diesen Halt wähnen wir uns verloren in unserem Schmerz; mit diesem Halt, mit dem Kontakt zu unserer Seele, finden wir Geborgenheit und Trost. Am Ende steht die Einsicht, dass alle Menschen, welche Rolle sie auch in unserem Leben gespielt haben oder spielen, uns nur Spiegel unserer vergessenen Natur sind und uns ihrerseits brauchen, damit wir sie erinnern, wer sie wirklich sind. (Ein hilfreiches Buch, um unser Herz wieder zu erwecken ist "Die Stimme des Herzens" von Safi Nidiaye.)

Unsere Seele führt uns zu unserer Quelle, dem Drehbuchautor und Regisseur des Welten-Theaters. Wir haben (und hatten) immer volles Mitspracherecht, welche Rolle wir spielen wollen in unserem Leben. Wir können Ihn aber auch fragen, welche Rolle Er uns zugedacht hat. "Dein Wille geschehe." Er kennt den Plan und das vollkommene Zusammenspiel aller Schauspieler, aller Seelen. Und Er kennt uns, dich und mich in unserem ureigensten Wesen. Momentan scheint es sehr wichtig zu sein, dass wir uns an unser pures Sein erinnern lassen und wieder lernen, einfach nur wir selber zu sein und auch unsere Kollegen, Liebsten, Freunde und scheinbaren Feinde an sich selbst zu erinnern.

Mit der Erkenntnis der Unwirklichkeit unseres Rollenspieles und der Übernahme der Verantwortung für unser Leben ist auch die Schuld aufgehoben. Die Schuld gehört zu dem unbewussten Spiel auf der Welten-Bühne. In der Bewusstheit hat sie keine Bedeutung mehr. Da ist niemand, der uns böse ist, dass wir uns vergessen haben. Da ist EINER, der sich freut, wenn wir uns wieder erinnern. Also hören wir auf, uns selber böse zu sein, hören wir auf, uns selber und andere zu verletzen. Hören wir auf, uns verletzen zu lassen und erinnern uns an unsere Seele, unsere Liebe, unsere Gemeinsamkeiten, unser LICHT und unsere WAHRHEIT.

Freuen wir uns darauf, wieder die Menschen zu werden und zu sein, die wir wirklich sind, als die wir gedacht und erschaffen sind. Es ist erst der Beginn einer wunderbaren Entdeckungsreise zu unserer wahren Herkunft und zu dem, was möglich ist....

J.M.


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Sei gütig, denn alle Menschen, denen du begegnest, 

kämpfen einen schweren Kampf.

                                                                          Platon



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                                                                     Über die Geduld

Rainer Maria Rilke 


Man muss den Dingen
die eigene, stille,
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt,
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann;
alles ist austragen - und
dann gebären ...

Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen
des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer 
kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit ...

Man muss Geduld haben
gegen das Ungelöste im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antwort hinein.



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Einen Menschen zu lieben heißt,

ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.


Fjodor M. Dostojewski


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Der wichtigste Mensch, den wir auf diese Weise sehen sollten, sind wir selbst.

 Möglicher Weise sehen wir uns in der Welt um und sagen: "Ich sehe kein Licht." oder "Ich sehe sehr wenig Gutes auf dieser Welt." 


Wie der kleine Prinz in dem Buch von Antoine de Saint-Exupéry schon wusste:
"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

                                                             
Jetzt kommt es noch darauf an, wie wir mit unserem Herzen auf uns selber schauen. Wenn ich das Licht in mir selbst nicht sehen kann, wird es mir auch schwerer fallen, es in anderen Menschen wahrzunehmen. Deswegen ist das, was wir über uns selber glauben, so unendlich wichtig.

Was immer uns widerfährt, das Leben fragt uns damit: "Was glaubst du, wer du bist?" Und in jedem Moment haben wir die Wahl, diese Frage neu zu beantworten. Das Leben fragt nicht: "Wie wurdest du erzogen?" oder "Was denkt deine Mutter, dein Vater über dich?". Das Leben fragt uns: "Wie möchtest du, dass dein Leben aussieht?". Natürlich wollen wir nicht, dass wir krank sind; wir wollen nicht, dass uns sogenannte böse Dinge widerfahren. Aber das Leben reagiert nicht auf unsere oberflächlichen Wünsche, sondern auf unsere tief verinnerlichten Glaubenssätze. Glauben wir, dass wir Gutes verdient haben? Glauben wir, dass wir das Recht auf Unterstützung, Fürsorge, Gesundheit, Wohlstand, eine erfüllende Tätigkeit u.s.w. haben? Glauben wir, dass wir liebenswert sind und eine glückliche Beziehung verdienen? Glauben wir, dass das Leben es gut mit uns meint?

Es ist so unendlich wichtig, dass wir das, was uns scheinbar da draußen begegnet, als Teil unseres Selbstbildes betrachten lernen und es nach innen nehmen. "Was mir begegnet, hat mit mir zu tun." Wenn wir die Verantwortung hierfür nicht übernehmen, fühlen wir uns hilflos, ausgeliefert, als Opfer dieser Welt. Wenn wir die Verantwortung übernehmen, wächst uns Kraft zu. Dann können wir sagen: "Moment mal, das will ich so nicht!" Und dann können wir uns fragen, was wir denken und glauben müssten, damit das in unser Leben kommt, was wir uns von Herzen wünschen. Und dann fangen wir an, aufzuräumen in unserem Inneren, zu sortieren, was uns guttut und was nicht, Glaubenssätze zu entsorgen, die uns schaden... u.v.m. 

Dann fangen wir an zu ahnen: "Ich bin das Licht!" Alles andere wurde uns eingeredet. Wir müssen niemandem böse sein dafür, denn wir leben in einer Welt, die mit den Augen sieht. Wir leben genau das, was uns seit Generationen beigebracht wird, uns, unseren Eltern, unseren Großeltern, unseren Urgroßeltern... Das macht es so schwierig, weil wir keine Vorbilder zu haben scheinen. Aber auch das stimmt nicht. Wir leben in einer wunderbaren Zeit. Zumindest wir im Hier und Jetzt leben in Frieden, in einem relativen Frieden und Wohlstand. Wir haben die Möglichkeit, uns jenseits von Existenznot und Überlebensdruck zu ent-wickeln und zu erwachen, zu den Menschen zu werden, als die wir gemeint sind. Und Vorbilder gibt es genug. Es gibt Bücher und Seminare. Das Internet mit all seinen Tücken ist ein Forum, das uns für wenig bis gar kein Geld eine Vielzahl bewusstseinserweiternder Möglichkeiten bietet.

Antworten gibt es, für den, der da Fragen stellt.

"Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, empfängt, und wer da sucht, findet; und wer da anklopft, denen wird aufgetan."


Lukas 11,9-10

J.M.